PM: Verdient Dresden seine Künstler?

Netzwerk Kultur fordert faire Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung

Dresden. Jahrespressekonferenz der Dresdner Marketing Gesellschaft. 2015 steht Dresden unter dem Motto „Dresden. Weltoffene Stadt der Kreativen“. Kunst, Kultur und Kreatives
gehören zu den wesentlichen Marketing- und Standortfaktoren Dresdens. Es lässt sich gutes Geld verdienen mit der Bereitstellung von Theater, Ausstellungen, Musik und Tanz.

Nur bei jenen, die die zahlreichen Kulturgebäude dieser Stadt mit Leben füllen, kommt der geringste Teil an. Freie Tänzer stehen teilweise für 3,50 Euro Stundenlohn auf der Bühne, bei den freien Trägern werden Stellen gesplittet, halbiert und reduziert, dass das monatliche Entgelt letztlich kaum zum Leben reicht.

Und die schmale Ausstattung wird weitergereicht: an die kreativen Dienstleister, die Grafiker, die Ausstellungsbauer, die Agenturen, all jene, die künstlerischem Schaffen Form und Raum geben. Angesichts dessen erhält die im aktuellen Haushalt vorgesehene Kürzung von 580.000 Euro in der Kulturförderung mehr als zynischen Charakter.

Das vor wenigen Wochen gegründete „Netzwerk Kultur“, einem Zusammenschluss von institutionell geförderten Trägern, Wir gestalten Dresden – Branchenverband der Kunst- und Kreativwirtschaft und zahlreichen freien Kulturschaffenden will das „Dresdner Jahr der Kreativen“ nutzen, um auf die unhaltbaren finanziellen Umstände hinzuweisen und Abhilfe zu fordern. So darf die Kulturförderung nicht länger Spielball willkürlicher Haushaltsentscheidungen sein. Die Kultur- und Wirtschaftsförderung müssen den Erfordernissen der Kunst- und Kreativwirtschaft angepasst und miteinander verzahnt werden. Und: Qualifizierte und engagierte Arbeit muss fair und angemessen entlohnt werden.

Das Netzwerk Kultur verspricht einen heißen Herbst und wird 2015 zum „Jahr der Dresdner Kreativen“ machen.