#100MeterKultur – mehr als 1.250 Unterschriften für die Grundsanierung der Freien Szene

(Dresden, 19. Oktober 2022) Unter dem Hashtag #100MeterKultur läuft derzeit die Kampagne vom Netzwerk Kultur Dresden, um faire Honorare und Gehälter für die Freie Szene im Kulturbereich einzufordern. Ein erstes Etappenziel ist erreicht: Das Netzwerk freut sich über mehr als 1.250 Mitzeichnende der Onlinepetition #100MeterKultur. „Die vielen Unterschriften belegen, dass wir zahlreiche Unterstützer:innen in der Stadtgesellschaft haben, denen die Arbeit und der Fortbestand der Freien Szene wichtig sind. Das ist ein großartiges Ergebnis und ein wichtiges Signal an den Stadtrat und die Verwaltung“, so Heike Zadow, Sprecherin für Darstellende Kunst und Leiterin Servicestelle FREIE SZENE.

Konkret fordert das Netzwerk Kultur eine Erhöhung des Etats für die Freie Szene im Kulturhaushalt des aktuell im Stadtrat behandelten Doppelhaushaltes 2023/2024 um mindestens 2 Millionen Euro jährlich. „Dieser Betrag ist das Minimum, um das derzeit bestehende künstlerische und kulturelle Angebot der Freien Szene aufrechtzuerhalten. Das Maß an unbezahlter Arbeit ist über Jahre – und schon lange vor Corona – auf ein Niveau gestiegen, welches für die Akteur:innen weder tragbar noch hinnehmbar ist und dem Wert der erbrachten Leistung für unsere Stadtgesellschaft nicht im Geringsten entspricht“, erklärt Anne Gaschütz, Sprecherin für Filmkultur und Ko-Festivalleiterin beim FILMFEST Dresden.

Tatsächlich erkennt das im Juni 2018 veröffentlichte Strategiepapier „Fair in Dresden 2025“ des Kulturamtes bereits für das Jahr 2019 einen Mehrbedarf von 1,6 Millionen Euro in der kommunalen Kulturförderung im Vergleich zu den beiden Vorjahren 2017/2018, um eine bedarfsgerechte Förderung der Freien Szene zu ermöglichen. Honoraruntergrenzen in der institutionellen Förderung sind jedoch in dieser Betrachtung nicht einmal berücksichtigt und erhöhen zusätzlich den Mehrbedarf.
(Quelle: https://www.dresden.de/media/pdf/kulturamt/18-06-05_Fachinformation_Kommunale_Kulturfoerderung.pdf; Seite 13)


Auch die im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit vom Stadtrat beschlossene Fachförderrichtlinie für die Kulturförderung beinhaltet die Anforderung an die antragstellenden Projektträger und Institutionen der Freien Szene, Honoraruntergrenzen einzuhalten und sich bei der Bezahlung ihrer Angestellten am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvÖD) zu orientieren. „Die Novellierung der Fachförderrichtlinie war dringend geboten und ein wichtiges und richtiges Signal des Respektes und der Anerkennung an die Kulturschaffenden unserer Stadt. Kulturförderung ist auch immer ein Geben und Nehmen zwischen Partnern, welches ausgeglichen sein sollte. Hier war eine deutliche Schieflage vorhanden, die es daher zu reparieren galt”, so Torsten Rommel, Sprecher des Netzwerkes für die Bildende Kunst und Geschäftsführer des Künstlerbund Dresden.

Derzeit sucht das Netzwerk das Gespräch mit allen Stadtratsfraktionen, erste Treffen haben schon stattgefunden. „Die bisher mit Vertretern einiger Fraktionen geführten, guten und offenen Gespräche machen uns Mut, dass der Ernst der Lage erkannt ist. Wir spüren ein Bemühen und Interesse, den Etat für die Freie Szene zu erhöhen. Wir messen den Stadtrat aber nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten“, so Torsten Rommel weiter.

Neben dem Kampf um die Mittel im Doppelhaushalt 2023/24 steht die Kulturszene auch vor einem weiteren Problem: Da die Beigeordneten immer noch nicht besetzt sind, wächst die Befürchtung, dass sich auch der Beschluss zum Kulturhaushalt verzögert. Sollten aufgrund dessen bis Ende des Jahres keine Förderzusagen erteilt werden, droht vielen Kulturinstitutionen ein massives Liquiditätsproblem.

Über das Netzwerk Kultur
Das Netzwerk Kultur Dresden steht für kulturelle Vielfalt und deren Weiterentwicklung in der sächsischen Landeshauptstadt. Als Plattform vereint es spartenübergreifend über 60 freie Kulturinstitutionen und -initiativen und bündelt damit äußerst vielseitige Erfahrungen und Kompetenzen. Ziel des Netzwerkes Kultur ist, die Interessen der gesamten Freien Szene Dresdens zusammenzuführen und diese gemeinsam durchzusetzen. Das Netzwerk Kultur Dresden wird repräsentiert und vertreten durch derzeit 11 von den Mitgliedern gewählten spartenspezifischen Sprecher:innen.

Netzwerk Kultur Dresden
https://netzwerk-kultur-dresden.de

Ansprechpartner:innen zum aktuellen Thema:

Anne Gaschütz, Ko-Festivalleiterin FILMFEST Dresden
Sprecherin für Filmkultur im Netzwerk Kultur
gaschuetz@filmfest-dresden.de

Maren Marzilger, Kuratorin und Kunsthistorikerin, Leiterin SALOON Dresden
Sprecherin für Bildende Kunst im Netzwerk Kultur
dresden@saloon-network.org

Torsten Rommel, Geschäftsführer Künstlerbund Dresden e.V.
Sprecher für Bildende Kunst im Netzwerk Kultur
torsten.rommel@kuenstlerbund-dresden.de
0172 – 163 1468

Heike Zadow, Kulturproduzentin, Leiterin Servicestelle FREIE SZENE
Sprecherin für Darstellende Kunst im Netzwerk Kultur
zadow@soziokultur-sachsen.de

PM: Unter dem Hashtag #100MeterKultur ruft das Netzwerk Kultur Dresden zur Grundsanierung der Freien Szene auf.

Dresden (27.07.2022): Im September wird der neue Doppelhaushalt 2023/24 in den Stadtrat eingebracht, im Dezember soll er von diesem beschlossen werden. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat dabei die Schwerpunkte festgelegt. Wichtige Themenfelder sind hierbei u.a. Investitionen in den Bildungsbereich, Ausbau der Sozialarbeit, Klimagerechtigkeit und die Digitalisierung der Verwaltung. Ein Themenbereich, welcher faktisch hinter allem steht, aber nicht genannt wurde, ist Kultur im Allgemeinen und die Freie Szene im Besonderen. Und dies trotz eines prognostizierten Anstiegs des städtischen Etats: „Noch nie waren im städtischen Haushalt so viele Mittel geplant, wie für die kommenden Jahre.“ (Dirk Hilbert, 13.07.2022)

„Dies können und möchten wir so nicht stehen lassen und haben daher die Aktion #100MeterKultur mit dazugehöriger Petition ins Leben gerufen“, so Anne Gaschütz, Festivalleiterin des Filmfest Dresden und Sprecherin des Netzwerk Kultur in der Sparte Film.

Unter dem Hashtag #100MeterKultur fordert das Netzwerk – der Zusammenschluss der Freien Szenen Dresdens – den Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Stadtrat daher auf, die im Kulturentwicklungsplan, dem Papier „Fair in Dresden“ und in der Charta für Nachhaltigkeit selbst gesteckten Ziele einzuhalten und den Kulturhaushalt entsprechend anzupassen. Denn: Trotz prognostizierten Anstiegs des städtischen Haushaltes scheint das Budget für den gesamten Kulturbereich gleich zu bleiben. „Bei steigenden Tariflöhnen der städtischen Institutionen bedeutet das für den Etat der Freien Szene Kürzungen. Damit fallen wir unter den Stand von 2019 zurück“, ergänzt Maren Marzilger, Kuratorin beim SALOON Dresden und Netzwerk-Sprecherin für Bildende Kunst.

Faire Honorare und Gehälter sind die Forderung, denn ein Großteil der Kulturschaffenden arbeitet am Existenzminimum. Mit zunehmendem Personalmangel, mit wachsendem finanziellem Druck durch hohe Inflation und steigendem Mindestlohn sieht das Netzwerk die kulturelle Vielfalt Dresdens in Gefahr. „Um die Freie Kulturszene in Dresden, welche weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, zu erhalten, bedarf es ebenso – wie beispielsweise bei marode gewordenen Straßen – einer Investition in die Grundsanierung. Für die Freie Szene heißt das konkret: die Erhöhung von Gehältern und Honoraren sowie Unterstützung für steigende Miet- und Nebenkosten“, kommentiert Heike Zadow, Leiterin der Servicestelle FREIE SZENE Sachsen und Sprecherin für Darstellende Kunst.

Mit der Onlinepetition #100MeterKultur ist nun die Stadtgesellschaft aufgefordert, die Freie Szene zu unterstützen.

Presse-Kontakt für Rückfragen:

Maren Marzilger / dresden@saloon-network.org

Link Petition: https://is.gd/duqeuc

#100MeterKultur

Im September wird der neue Doppelhaushalt 2023/24 in den Stadtrat eingebracht, im Dezember soll er von diesem beschlossen werden. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat dabei die Schwerpunkte festgelegt. Wichtige Themenfelder sind hierbei u. a. Investitionen in den Bildungsbereich, Ausbau der Sozialarbeit, Klimagerechtigkeit und die Digitalisierung der Verwaltung. Ein Themenbereich, welcher faktisch hinter allem steht, aber nicht genannt wurde, ist Kultur im Allgemeinen und die Freie Szene im Besonderen. Und dies trotz eines prognostizierten Anstiegs des städtischen Etats: „Noch nie waren im städtischen Haushalt so viele Mittel geplant, wie für die kommenden Jahre.” (Dirk Hilbert, 13.07.2022) Dies können und möchten wir so nicht stehen lassen und haben daher die Aktion #100MeterKultur ins Leben gerufen.

Grundsanierung der Freien Szene – JETZT!

Der Bau von acht Metern Straße kostet in etwa so viel wie der jährliche Zuschuss der Landeshauptstadt Dresden für ein durchschnittliches Dresdner Kulturzentrum. Dabei sind faire Honorare und Gehälter nicht eingerechnet. Ein Großteil Kulturschaffender arbeitet am Existenzminimum. Mit dem daraus resultierenden zunehmenden Personalmangel, mit wachsendem finanziellen Druck, durch hohe Inflation und steigenden Mindestlohn sehen wir die kulturelle Vielfalt Dresdens in Gefahr. 

Jährlich bezuschusst die Stadt Dresden wichtige Straßensanierungen. Um die Freie Kulturszene in Dresden, welche weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, zu erhalten, bedarf es ebenfalls einer Investition für die Grundsanierung von Gehältern und Honoraren sowie Unterstützung für steigende Miet- und Nebenkosten. 

Trotzt prognostiziertem Anstieg des städtischen Haushaltes, scheint das Budget für den gesamten Kulturbereich allerdings gleich zu bleiben. Bei steigenden Tariflöhnen der städtischen Institutionen bedeutet das für den Etat der Freien Szene Kürzungen. Damit fallen wir unter den Stand von 2019 zurück. Das bedeutet ebenfalls, dass für die Freie Szene lediglich 0,45 % des städtischen Budgets zur Verfügung gestellt werden. 

Das Netzwerk Kultur Dresden, der Zusammenschluss der Freien Szenen Dresdens, fordert den Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Stadtrat daher auf, die im Kulturentwicklungsplan, dem Papier „Fair in Dresden“ und in der Charta für Nachhaltigkeit selbst gesteckten Ziele einzuhalten und den Kulturhaushalt entsprechend anzupassen.

Faire Arbeitsbedingungen schaffen

#100MeterKultur, also in etwa 2 Mio € zusätzlich zum derzeitigen Budget, sind das Mindeste, das es braucht, um die kulturelle Vielfalt Dresdens und somit das Renommee der Landeshauptstadt nachhaltig zu stärken und zu sichern.

Vielen Dank für Eure Unterstützung,

die Sprecher:innen des Netzwerk Kultur Dresden

Ihr wollt uns unterstützen?

Dann zeichnet unsere Onlinepetition mit: #100MeterKultur
Oder werdet Teil und Gesicht unserer Social Media Kampagne und schreibt uns eine E-Mail an:
Maren Marzilger: dresden@saloon-network.org und/oder Anne Gaschütz: gaschuetz@filmfest-dresden.de