Für eine verantwortungsvolle Kulturpolitik

Stellungnahme von Kulturinstitutionen und Freischaffenden anlässlich der anstehenden Wahl der oder des Dresdner Beigeordneten für Kultur und Tourismus

Viele Akteur:innen der Kulturszene verfolgen die aktuellen Vorgänge um die anstehende Wahl der Beigeordneten der Landeshauptstadt Dresden mit Sorge. Die Suche nach der besten Lösung sollte in erster Linie von inhaltlichen Überlegungen und der verantwortungsvollen Fortsetzung einer fach- und sachorientierten Arbeit getragen sein.

Als Vertreter:innen der Kulturszene möchten wir in dieser Stellungnahme einige Eckpunkte benennen, die bei der Besetzung des Amts der oder des Beigeordneten für Kultur und Tourismus berücksichtigt werden sollten. Diese Positionen basieren auf den fachlichen Anforderungen und praktischen Erfahrungen, die unser Netzwerk in den zurückliegenden Jahren mit der städtischen Kulturpolitik gemacht hat.

Eine moderne städtische Kulturpolitik muss nach unserer Einschätzung die zentrale Bedeutung der Kultur für die zukünftige positive Entwicklung Dresdens im Verbund mit anderen Bereichen wie Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft oder Tourismus deutlich sichtbar machen. Sie muss die Werte unserer städtischen Kultur erhalten und fördern und diese gleichzeitig mit dem globalen Horizont unserer Gegenwart in einen produktiven Austausch bringen. Die gewachsenen Strukturen sollten erhalten und traditionelle Kulturformen respektiert werden, während gleichzeitig der notwendige Raum für Experimente und Innovationen geschaffen wird.

Die städtische Kulturpolitik muss den unterschiedlichen kulturellen Akteuren ermöglichen, ihr kreatives Potential für das gedeihliche Zusammenleben einer divers zusammengesetzten Stadtgesellschaft zu entfalten und insbesondere auch ein junges nachwachsendes Publikum mitzunehmen. Dabei sollte sie die Dresdner Kulturlandschaft in ihrer ganzen Vielfalt aktiv fördern, indem sie die strukturellen Voraussetzungen und finanziellen Mittel für ihre Weiterentwicklung bereitstellt und für die Zukunft sichert. Eine Voraussetzung dabei ist, dass sie diskurs- und konfliktfähig handelt, um die Beteiligung der Stadtgesellschaft in ihrer Breite und Widersprüchlichkeit an einer lebendigen, innovativen und diversen zeitgenössischen Kulturlandschaft zu gewährleisten.

Weiterhin sollte die Kulturpolitik tragfähige Lösungen für gesamtgesellschaftliche Probleme erarbeiten, die auch die Kulturinstitutionen in ihrem Bestand betreffen, wie z.B. ganz aktuell die Folgen der Pandemie, die Inflation, steigende Energiepreise und die Herausforderungen der Digitalisierung. Eine langfristige Strategie zu zentralen Fragen der Kultur in unserer Stadt muss daher von einem tagesaktuellen Management der anstehenden Probleme mit hoher Fachkompetenz verlässlich begleitet werden. Angesichts der immensen heutigen Herausforderungen, die sowohl durch den Krieg in der Ukraine und die bevorstehende Energiekrise hervorgerufen werden als auch die fortdauernde Bewältigung der Pandemie, ist es aus unserer Sicht dringend erforderlich, die künftige Besetzung dieses Ressorts zeitnah und fachkompetent (d.h. möglichst auf der September-Sitzung des SR) zu regeln. Um den Herausforderungen auch künftig mit einer starken Kulturpolitik zu begegnen, ist eine Kontinuität in der Besetzung des Amtes der Beigeordneten für Kultur und Tourismus mit einer fachlich qualifizierten Führung
für eine zukunftsfähige Kulturarbeit in der Stadt Dresden unabdingbar.

Der Geschäftsbereich Kultur und Tourismus hat in den letzten Jahren mit einer hohen fachlichen Kompetenz und Sachkenntnis gearbeitet. Dafür möchten wir ausdrücklich danken.

DAS STATEMENT UNTERSTÜTZEN BISHER:

Netzwerk Kultur Dresden
/u.a.mit/
Das Erich Kästner Haus für Literatur e.V.
Filminitiative Dresden e.V. Filmfest Dresden
Gedenkstätte Bautzner Straße
Künstlerbund Dresden e. V.
riesa efau. Kultur Forum Dresden
Sächsischen Musikrat e.V.
Scheune e.V.
Servicestelle FREIE SZENE
/und weitere/

Stellungnahme zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine

Das Netzwerk Kultur Dresden steht für kulturelle Vielfalt und deren Weiterentwicklung in der sächsischen Landeshauptstadt. Als Plattform der freien künstlerischen und kulturellen Szene vereinen wir spartenübergreifend über 60 Kulturinstitutionen und -initiativen. Wir Sprecher:innen des Netzwerkes verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Beteiligung Belarus’ daran. Unsere Solidarität gilt dem ukrainischen Volk, allen in der Ukraine lebenden Menschen, den aus diesem Land Geflohenen und Fliehenden sowie den sich mutig gegen diesen Angriffskrieg stellenden Russ:innen und Belaruss:innen.

Andrea O’Brien, Geschäftsleiterin Das Erich Kästner Haus für Literatur e.V.

Anne Gaschütz, Co-Festivalleiterin FILMFEST DRESDEN

Antje Friedrich, Geschäftsführerin Künstlerbund Dresden e.V.

Frank Eckhardt, Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer riesa efau.Kultur Forum Dresden

Frank Schöne, Booker und Programmverantwortlicher Scheune e.V.

Heike Zadow, Kulturproduzentin, Leiterin Servicestelle FREIE SZENE

Jana Cernik, Co-Geschäftsführerin AG Kurzfilm

Maren Marzilger, Kuratorin und Kunsthistorikerin

Torsten Rommel, Geschäftsführer Künstlerbund Dresden e.V.

Uljana Sieber, Leiterin Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Willi Hetze, Schriftsteller

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Kulturschaffende engagieren sich derzeit mit viel Einsatz und Kreativität für Hilfe für Flüchtende und gegen den Krieg.

Kultur Aktiv arbeitet seit vielen Jahren mit Kulturschaffenden aus der Ukraine und steht gerne als Knotenpunkt im Bereich Kultur zur Verfügung. Der Verein ist beständig mit seinen Partnern in der Ukraine in Kontakt und versucht zu ermitteln, was die Bedürfnisse der Kulturschaffenden sind. Aktuell ist der Fokus aber ganz klar Humanitäre Hilfe.

Zur Sichtbarmachung der Dresden Initiativen der Ukraine-Hilfe hat Kultur Aktiv eine Webseite zusammen mit Netzwerk | Medien | Kunst Dresden / CYNETART erstellt: https://dresdenstandswithukraine.de/ Fehlende Initiativen können gern an Simon Wolf, Geschäftsführer von Kultur Aktiv,  weitergleitet werden: simon.wolf@kulturaktiv.org

Der Objektiv e.V. hat Ideen gesammelt, wie am besten mit Kindern über den Krieg gesprochen werden kann: https://www.facebook.com/objektivdd

Das Zentralwerk sammelt Sachspenden: https://zentralwerk.de/programm/direkthilfe-dresden/  

Russische Animationsfilmschaffende wenden sich aktiv gegen den Krieg unter dem Hashtag #AnimatorsAgainstWar: https://www.youtube.com/watch?v=FvaoHmsIFk4

Das Border Crossing Children’s Film Festival zeigt Kurzfilme für Kinder an der polnisch-ukrainischen Grenze, um das lange Warten etwas zu verkürzen: https://www.facebook.com/BorderCrossingFilmFest

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weitere Mitunterzeichnende sind:

Sandra Wehler, Objektiv e.V.

Annemarie Grünert, Alina Bastian, *sowieso* Frauen für Frauen e.V.

Andrea Hilger, OSTRALE Dresden

Jana Körner, Putjatinhaus

Simon Wolf, Kultur Aktiv

Linda Bersch, Kulturbüro Dresden / Büro für freie Kultur- und Jugendarbeit e.V.

Paul Elsner, Geh8 K U N S T R A U M A T E L I E R S

Daniela Tonk, Johannstädter Kulturtreff e.V.

Lydia Göbel, Wir gestalten Dresden

Ellen Demnitz-Schmidt, SPIKE Dresden

Thomas Dumke – Netzwerk | Medien | Kunst – CYNETART

Thomas Friedlaender, Veranstaltungsreihe Offenes Palais – MUSIK UND KUNST IM GROSSEN GARTEN

Iris Meusemann, Büro für Kulturvermittlung, Projektberatung und Veranstaltungsmanagement

Markus Rindt, Intendant der Dresdner Sinfoniker e.V.

Holger Böhme, Theaterkahn – Dresdner Brettl

Dr. Karsten Fritz, Medienkulturzentrum Dresden e.V.

Peter Zimolong, Fotograf

Albrecht Scharnweber, KlangNetz Dresden

Christian Palmizi, Zentralwerk e.V.

Björn Reinemer, Beatpol

Anzhelika Dementyeva, Deutsches Institut für Animationsfilm – DIAF

Julius Skowronek, projekttheater dresden

Britta Sommermeyer, Kreative Werkstatt Dresden

Constanze Böckmann, Künstlerin und Autorin

Stellungnahme des Netzwerkes Kultur Dresden zum erneuten Lockdown

Am Freitag, den 19. November 2021, wurde von der Sächsischen Landesregierung ein sogenannter „harter Wellenbrecher“ beschlossen, um die Fallzahlen in Sachsen, die Verbreitung des Virus und die Krankenhausauslastung zu reduzieren. Dies können wir verstehen. Dass diese harten Maßnahmen nun aber vor allem erneut die Kultur betreffen, können wir nicht nachvollziehen.

Bereits im August wurden in seriösen Medien Hochrechnungen veröffentlicht, die für den Monat Oktober 2021 Inzidenzen von 500 und mehr voraussagten. Seit Beginn der Pandemie waren Kultureinrichtungen unter den ersten Orten, die schließen mussten – mit jedem neuen Lockdown. In den Lockdown-freien Zeiten haben sich genau diese Einrichtungen stetig bemüht, die vom Staat vorgegebenen Hygienemaßnahmen umzusetzen, haben mit eingeschränkten Kapazitäten ihre Türen wieder geöffnet, Veranstaltungen verschoben oder nach draußen verlegt und seither mit erheblichen Besucher:innen- und Einnahmeeinbußen zu kämpfen.

Warum schließt der Freistaat pauschal Kultureinrichtungen, da er sich doch auch als Kulturstaat definiert? Warum gibt es keinerlei Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Angeboten? Ein Tanzkurs, ein Theaterbesuch, ein Workshop im Freien, ein Ausstellungsbesuch sind sehr unterschiedliche Aktivitäten. Was sind die moralischen Auswirkungen dieses allzu pauschalen Vorgehens? Kultur insgesamt als disponible Verfügungsmasse? Wie steht es um Kulturen des Umgangs, um politische Kulturen vorausschauenden Agierens?

Zu den moralischen kommen die wirtschaftlichen Fragestellungen für freie Kultureinrichtungen. Erreichen pekuniäre Hilfen z.B. Klubs überhaupt und rechtzeitig? Auch öffentlich geförderte Einrichtungen stehen oft im Dilemma. Es werden nicht selten hohe Eigeneinnahmen vorausgesetzt, doch ein Umsatzrückgang um 30% ist wegen Projekt- oder institutionellen Förderungen nicht zu konstatieren. Der aber wäre Voraussetzung zum Hilfspaket III der Bundesregierung. Kurzarbeit? Wer macht dann die Um- und Neuplanungen für die Zeit einer eventuellen Öffnung? Die Mitarbeiter:innen im Planungs- und Durchführungsbereich haben jetzt einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand als in normalen Zeiten. Und einen destruktiveren. An eine Dauer von drei Wochen können wir nicht glauben. Die Einschränkungen im vergangenen Jahr geben einen Rahmen für das, was uns erwartet.

Dies alles unter den Bedingungen einer bereits in vorpandemischen Zeiten exzessiven Unterbezahlung bei den meisten Institutionen der freien Kultur.

Wir fordern insbesondere für die freie Kultur insgesamt angepasste Unterstützungen, egal ob die Träger eine öffentliche Förderung erhalten oder nicht. Wir fordern, dass die Sächsische Aufbaubank ihre Nachprüfungen zumindest im Kulturbereich zu den Liquiditätshilfen 2020 einstellt. Durch den damals risikofreieren Sommer waren viele Kulturbetriebe im Referenzzeitraum liquider, als erwartet, haben aber das Geld im Lockdown ab November 2020 dringend gebraucht.

Wir fordern von der Staatsregierung ein verantwortungsvolleres Umgehen mit der pandemischen Situation hinsichtlich kultureller Einrichtungen. Also ein verantwortungsvolles und vorausschauendes Regieren mit einem Blick, der weiter ist, als nur der auf die kommenden zwei Wochen.

Wir fordern ein Verständnis für kulturelle Belange.
Gern bieten wir uns als Berater:innen für kulturelle Belange an.

Netzwerk Kultur Dresden begrüßt Stadtratsbeschluss zur Kulturförderung

Mit großer Erleichterung begrüßt das Netzwerk Kultur den Stadtratsbeschluss vom 28.01.2021 zur Förderung von Institutionen und Projekten für das Jahr 2021. Der Stadtrat hat der Vorlage des Kulturausschusses ohne Änderungen zugestimmt. Damit wurde der Verzögerung ein Ende gesetzt, welche AfD und Freie Wähler durch ihre Blockade im Kulturausschuss verschuldet haben.

Bereits vor einem Monat hätte diese Entscheidung getroffen werden können. Der Beschluss, sie vom Kulturausschuss in den Stadtrat zu heben, hat Kultureinrichtungen und Projekten geschadet, die durch die Corona-Pandemie ohnehin schwere Zeiten durchstehen müssen. Gehälter, Mieten und Sachkosten konnten zum Teil nicht bezahlt werden. Dabei mangelt es nicht an Arbeit: Derzeit werden die Programme für den Sommer, Herbst und Winter geplant, in der Hoffnung, dass diese auch stattfinden können. Das Netzwerk Kultur Dresden hält es für verantwortungslos, die finanziellen Risiken für die Kulturbranche inmitten einer Krise durch einen fahrlässigen Umgang mit Verfahrensregeln zu verschärfen. Leichtfertig wurde der Fortbestand zahlreicher Kulturbetriebe aufs Spiel gesetzt. Entschieden wenden wir uns dagegen, die öffentliche Kulturförderung als Instrument zu missbrauchen, Kultureinrichtungen und Projekte auf eine politische Linie zu zwingen.

An wenigen Orten wird die Bedeutung von Kultur für die Stadtidentität, das Lebensgefühl und die Wirtschaft so deutlich wie in Dresden. Wir haben kein Verständnis dafür, dass Vertreter von Freien Wählern und AfD die Wahrung des kulturellen Reichtums als Pflichtaufgabe in Frage stellen, diesen Reichtum sogar verleumden, indem sie Künstlern und Kulturschaffenden die kreative Leistungsfähigkeit absprechen und sie als „Kulturanschaffende“ diffamieren. Wer in einer Kulturstadt wie Dresden die Senkung von Parkplatzgebühren für wichtiger hält als den Erhalt kultureller Angebote, entblößt seine Unfähigkeit zur strategischen Stadtentwicklung. Es ist zynisch, die prekären Arbeitsverhältnisse und niedrigen Löhne in der Freien Kultur, mit denen sie seit Langem zu kämpfen haben, als „fette Jahre“ zu verhöhnen, die nun vorüber seien. Dabei Gewerbetreibende und Kulturschaffende gegeneinander auszuspielen, spaltet die Stadtgesellschaft. Vielmehr werden Werte beiderseitig in und für die Stadt geschaffen.

Wir sind deshalb dankbar, dass eine große Mehrheit von 53 Stadträten bei der Abstimmung die drei Gegenstimmen deutlich isoliert hat. Ihr Vorgehen erwies sich wie erwartet als aussichtlos. Wir freuen uns für die Kultureinrichtungen und Projekte, die unnötig lange auf ihre Förderzusagen warten mussten.

Sperrminorität bedroht Dresdner Kultureinrichtungen

Am 21. Dezember sollte der Kulturausschuss in einer öffentlichen Sitzung über die Förderung von Institutionen und Projekten für 2021 entscheiden. Zuvor war es den demokratischen Parteien gelungen, die geplanten Kürzungen abzuwenden und konstruktive Lösungen für den Fortbestand der freien Dresdner Kultureinrichtungen zu erzielen. Die Förderzusagen sind für viele Einrichtungen dringend erforderlich, um die laufenden Kosten für Mieten und Personal zu decken.

Die vier Mitglieder von Freien Wählern und AfD im Kulturausschuss blockierten jedoch die Beschlussfassung mit ihrer Sperrminorität und verwiesen sie in den Stadtrat. Dieser tagt erst am 28. Januar 2021 – zu spät für viele Einrichtungen und Projekte, die bereits durch die Corona-Pandemie in existenzielle Not geraten sind. Diese Verschleppung verschlimmert die finanziellen Risiken. Entlassungen und Insolvenzen drohen.

Durch den verantwortungslosen Umgang mit Verfahrensregeln werden die zahlreichen Bemühungen gefährdet, das breite kulturelle Angebot der Stadt zu retten, auf das die Dresdner zu Recht stolz sein können und das auch für die Tourismuswirtschaft von vitaler Bedeutung ist. Die Krise lässt keinen Raum für leichtfertiges Handeln. Damit Dresden auch nach der Pandemie seinem Ruf als Kulturstadt gerecht werden kann, darf man die Existenz von kulturellen Einrichtungen nicht aufs Spiel setzen.

Da vorläufige Auszahlungen durch das Kulturamt nicht möglich sind, erachten wir es als dringend erforderlich, dass der Stadtrat in einer Sondersitzung noch vor Jahresende zusammenkommt, um das Kulturleben in Dresden nicht der finanziellen Unsicherheit zu überlassen.

Für das Netzwerk Kultur Dresden

Die Unterzeichnenden

Holger Böhme, Frank Eckhardt, Anne Gaschütz, Annemarie Grünert, Willi Hetze, Heiki Ikkola, Roberto Krebs, Syri Mönchgesang, Uljana Sieber, Susann Steinert-Fanghänel, Jutta Wille, Simon Wolf

Kultur fair finanzieren! Auch in Krisenzeiten.

Angesichts der aktuellen Planzahlen der Kulturverwaltung der Landeshauptstadt Dresden für die institutionelle Förderung 2021 ist nun schwarz auf weiß sichtbar, dass nachhaltig Strukturen in der bestehenden freien Trägerlandschaft beschädigt werden. Dies sieht das Netzwerk Kultur Dresden mit Sorge.

Das Netzwerk Kultur Dresden ist ein loser Zusammenschluss der Freien Szenen in Dresden – dazu zählen Akteur:innen, die durch das Kulturamt Dresden gefördert werden: institutionell geförderte Träger, Empfänger:innen von städtischer Projektförderung, freischaffende Künstler:innen und Netzwerke im Bereich Kultur.

Laut uns vorliegenden Zahlen sind Kürzungen in Höhe von 330.000 Euro gegenüber dem Stand von 2020 in den Freien Szenen vorgesehen. Da diese nicht bei den feststehenden Mieten, Pachten oder Betriebskosten gekürzt werden können, werden sich diese stattdessen dramatisch auf Personal- und Honorarkosten auswirken. In einem Sektor, in dem Angestellte im Durchschnitt ohnehin für lediglich 60 % des normalen Tariflohns arbeiten und Mindesthonorare kaum erreicht werden, wären diese Kürzungen existenziell. Ohne Personal keine Kultur.

Dass gerade die laut dem städtischen Positionspapier „Fair in Dresden“ ohnehin über Jahrzehnte erheblich unterfinanzierten freien Träger und freien Künstler:innen nun tatsächlich hart von Sparmaßnahmen getroffen werden sollen, ist schwer nachvollziehbar. Seit Jahrzehnten wird hier solide und wertvolle Arbeit geleistet, stets kommen neue engagierte Akteur:innen hinzu, die das Kulturleben in der Stadt nachhaltig bereichern. Die freien Szenen stellen einen erheblichen Anteil an Angeboten in der kulturellen Bildung bereit und stärken sozialen Zusammenhalt. Bei den unterschiedlichen Trägern und in diversen künstlerischen Projektvorhaben wird erhebliches bürgerschaftliches Engagement gebunden, finden Menschen unterschiedlichster Couleur eine kulturelle, soziale und kreative Heimat. 

Auch während der pandemiebedingten Einschränkungen wurden schnell sehr vielfältige und kreative Lösungen entwickelt, um mit den Menschen in Verbindung zu bleiben. Es wurde umgedacht, neu konzipiert und sich rasch an die neuen Bedingungen angepasst. Während der offenen Phase im Sommer war erfahrbar, dass insbesondere freie Träger, Initiativen und Künstler:innen durch gute Vernetzungsarbeit und Beweglichkeit im eigenen Umfeld neue Wege gehen konnten, um es dennoch vielen Menschen zu ermöglichen, an Angeboten teilzunehmen. 

Wir sprechen uns als Akteur:innen des Netzwerks Kultur Dresden dafür aus, das Niveau der kommunalen Kulturförderung (Institutionelle Förderung und Projektförderung) auf dem Stand von 2020 beizubehalten. Als freie Träger oder als freischaffende Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen sind wir durch die Corona-Pandemie besonders betroffen und existenziell bedroht. Jede Kürzung der kommunalen Kulturförderung ist eine Gefährdung der freien Kulturlandschaft der Landeshauptstadt Dresden. Wir fürchten zudem, dass erst einmal abgebaute Strukturen nicht so schnell wieder etabliert werden können. 

Kultur muss auch in Krisenzeiten fair finanziert werden!

Freie Träger im Kulturbereich fordern: Dresdner Gemeinwohl fair finanzieren!

Wie wird es ab 2021 um den sozialen Frieden und den Ruf Dresdens bestellt sein,

  • wenn tausende von wöchentlichen Kurs- und Unterhaltungsangeboten nicht mehr existieren?
  • wenn die Stadtteile nicht mehr mit Musik, Clubkultur, Literatur, Bildender Kunst, Theater, Film und Erinnerungskultur bespielt werden?
  • wenn Feste und Festivals, auf die man sich das ganze Jahr gefreut hat, nicht mehr stattfinden?
  • wenn man keinen Raum mehr in der Nachbarschaft hat, an dem man andocken kann?

Über die Auswirkungen der geplanten Kürzungen im neuen Doppelhaushalt für die Freie Szene in Dresden informierten am 23.09. um 11 Uhr Sprecher*innen des Netzwerks Kultur Dresden im Rahmen einer Pressekonferenz im Erich Kästner Haus für Literatur.

Im Netzwerk Kultur Dresden haben sich mehrere tausend Akteur*innen der Freien Szene in Dresden zusammengeschlossen. Dazu zählen institutionell geförderte Einrichtungen ebenso wie Empfänger*innen von Projektförderung, freischaffende Künstler*innen und weitere Netzwerke im Kulturbereich.

Im Doppelhaushalt 2021/2022 der Stadt Dresden sind aktuell Einschnitte von 12 % für die Kultur und ihre Institutionen geplant. Für die Kulturbetriebe der Freien Szene, die ohnehin unter prekären Verhältnissen arbeiten und schon während des Corona-Lockdowns erhebliche Einnahmeverluste verzeichnen mussten, birgt die drohende Kürzung schwere bis existenzielle Risiken. Für viele Einrichtungen bedeutet dies den Verlust von Personalstellen, Künstlerhonoraren und Arbeitsstrukturen, einhergehend mit Einschrän-kungen im Programm und Kursangebot. Auch die Möglichkeit, das eigene Haus krisenfest und zukunftsfähig weiterzuentwickeln, eigene Einnahmen und Drittmittel zu generieren, wird mit den Kürzungen zerschlagen.

Die Einschnitte haben auf lange Sicht jedoch nicht nur die betroffenen Einrichtungen und Mitarbeiter*innen zu tragen. Ein reichhaltiges kulturelles Angebot trägt zur Außenwirkung und Lebensqualität einer Stadt bei. Neben Touristen, die wiederum zusätzliche Umsätze in Betrieben der Gastronomie und Hotellerie generieren, ist es besonders jungen, qualifizierten Menschen bei der Wahl des Wohnortes immer wichtiger, welche kulturelle Vielfalt eine Stadt zu bieten hat. Darüber hinaus sind es zumeist Einrichtungen der freien Szene, die für junge Leute einen wichtigen Schutz-, Erlebnis- und Erfahrungsraum darstellen. Es sind Orte, an denen Abstand vor schulischen-, familiären-, beruflichen Problemen gewonnen werden kann und gleichzeitig wichtige Werte des gesellschaftlichen Zusammenlebens vermittelt werden. All diese Möglichkeiten des Sich-Auslebens und Sich-Ausprobierens tragen positiv zum sozialen Klima einer Stadt bei und sind durch die Kürzungen bedroht.

Das Netzwerk Kultur Dresden fordert deshalb: Kulturelle Obdachlosigkeit verhindern!

Offener Brief: Haushaltsverhandlungen 2021 und Kultur

Sehr geehrter Herr Hilbert,
sehr geehrter Herr Lames,
sehr geehrte Frau Klepsch,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

die finanzielle Situation vieler Kulturträger ist momentan – und sicherlich auch in den kommenden Jahren – sehr problematisch. Das gilt nicht nur für die Landeshauptstadt Dresden und nicht nur für die freien Träger.

Das Netzwerk Kultur begrüßt daher die Maßnahmen, die von vielen Seiten – nicht zuletzt auch der Landeshauptstadt Dresden – geleistet wurden und werden, um gegenwärtig vielfältige kulturelle Einrichtungen und die in diesem Bereich tätigen Akteure zu unterstützen.

Umso mehr möchten wir Sie darum bitten, eine 12-prozentige pauschale Kürzung der Sachkosten im Kulturbereich im kommenden Jahr zu überdenken. Dadurch würde die Existenz der soeben geretteten Einrichtungen erneut in Frage gestellt.

Wir wissen, dass eine solche Kürzung der Sachkosten auch die kommunalen Einrichtungen hart treffen würde. Die freien Träger träfe diese jedoch ungleich härter. Während bei den kommunalen Einrichtungen Mieten, Betriebs- und Personalkosten von dieser Kürzung ausgeschlossen sind, bedeutet eine Kürzung der städtischen Sachkosten bei den freien Trägern eine generelle Reduzierung der Zuschüsse um 12 Prozent. Denn Fördermittel für die Kultur sind aus städtischer Sicht Sachkosten. Den freien Trägern fehlen so 12 Prozent nicht nur für die so genannten Sachkosten, sondern vor allem für die Mieten, für die Betriebs- und für die Personalkosten. Da Mieten und Pachten sowie Betriebskosten gezahlt werden müssen – oftmals übrigens an die Landeshauptstadt – und Sachmittel bei den freien Trägern ohnehin kaum vorhanden sind, bliebe in vielen Fällen sicherlich nur die Entlassung von Personal als einzige Option zur Sicherung. Sofern die betroffenen Träger das Jahr 2021 überhaupt überstehen.

Im Entwurf des neuen Kulturentwicklungsplans sind Ziele und Leitlinien für die kulturelle Entwicklung der kommenden Jahre verankert. Auch wenn sich wohl einige Ansätze wegen der offensichtlich heraufziehenden finanziellen Krise nicht im gewünschten Umfang realisieren lassen werden, bleibt der Text ein spannendes Konzept für alle auf kulturellem Gebiet Aktiven. Das Netzwerk Kultur Dresden hat sich mit einem umfangreichen Kommentar und dem Vorschlag einer Umgliederung des Textes aktiv und konstruktiv in die Diskussion des Kulturentwicklungsplanes eingebracht.

Ein weiteres Engagement von engagierten freien Trägern wird auch in der Beteiligung am geplanten „KulturSommer Dresden 2020“ – der vor allem zur Attraktivitätssteigerung der Destination Dresden dient – deutlich. Hier handelt die Stadt kontrazyklisch, indem Geld eingesetzt wird, damit Kultur über ihre Umwegrentabilität dazu beiträgt, mit Besuchern auch Geld in die Stadt zu bringen. Warum kann dieser Weg nicht auch 2021 beschritten werden? Für jeden Euro, den die Stadt in freien oder kommunalen Kultureinrichtungen einsetzt, kommt mehr als ein Euro zurück in die Stadtkasse!

Aus der Bedeutung der freien Szene für die städtische Kultur fordern wir daher eine Bemessung der Kulturförderung 2021 an der des laufenden Haushaltjahres 2020. Falls eine generelle und ausnahmslose Haushaltkürzung um 12 Prozent beschlossen würde, fordern wir, diese Kürzung adäquat zum Vorgehen bei den kommunalen Einrichtungen auch bei der Kulturförderung auf die städtisch geförderten Sachmittel in den Haushalten der freien Träger zu beschränken.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihr Engagement für die Stadt und ihre Kultur.

Für das Netzwerk Kultur Dresden
Frank Eckhardt, Anne Gaschütz, Syri Mönchgesang, Uljana Sieber, Simon Wolf

Stellungnahme zum neuen Kulturentwicklungsplan

Die Stellungnahme zum Download

Beteiligte (alphabetisch)
Constanze Böckmann, Anita Brückner, Felix Buchta, Jana Cernik, Andrea O’Brien, Frank Eckhardt, Paul Elsner, Antje Friedrich, Karsten Fritz, Anne Gaschütz, Annemarie Grünert, Willi Hetze, Jörn Peter Hiekel, Jana Körner, Rüdiger Kubsch, Helge-Björn Meyer, Kerstin Quandt, Frank Schöne, Robert Schmidt, Susan Schubert, Uljana Sieber, Susann Steinert-Fanghänel, Cornelius Uhle, Gunda Ulbricht, Simon Wolf, Heike Zadow

Aus dem Vorwort

Das Netzwerk Kultur Dresden (NWKD) begrüßt die Überarbeitung des 2008 beschlossenen Kulturentwicklungsplans (KEP) und sieht darin eine große Chance für die Stärkung der Stadtkultur und damit der städtischen Gesellschaft. Nach intensiver Beschäftigung mit der aktuellen Version der neuen Vorlage möchten wir mit diesem Dokument zum Gelingen des Prozesses beitragen.

Die Bestandsaufnahmen zum kulturellen Leben in der Landeshauptstadt sind in den einzelnen Leitlinien des KEP umfassend dargestellt und lassen viel Raum für die zukünftige Gestaltung. Auch die Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf die Stadtkultur zukommen, werden klar ausgeführt. 

Im Folgenden spricht der Text der Einfachheit halber im Allgemeinen vom KEP, wissend, dass dieser sich im Entwurfsstadium befindet.


Bürgerbeteiligung zum KEP

Dass im Entwurf zur Bürgerbeteiligung aufgerufen wird, finden wir sehr wichtig. Die stärkere Partizipation von Dresdner Bürger:innen bei der Gestaltung ihrer Kulturlandschaft befürworten wir ausdrücklich. Wünschenswert wäre eine transparente Vorgehensweise, wie der Beteiligungsgedanke in Bezug auf den KEP verwirklicht werden soll.

Noch vor der Bürgerbeteiligung hätte auch eine aktive, gestaltende Mitwirkung professioneller Akteure und Akteurinnen erfolgen können, sodass die im KEP angeregte Partizipation und Kooperation bereits zu Beginn des Ausarbeitungsprozesses vorbildhaft verwirklicht gewesen wäre. Einmal mehr möchten wir als Netzwerk Kultur Dresden in diesem Sinne unsere Zuarbeit und Mithilfe anbieten. So könnten Formate wie bspw. die „Konferenz der Konkurrenten“ eine transparente Plattform für Austausch und Diskussion mit den jeweiligen Akteuren bieten.

Mit einer breiten Bürgerbeteiligung geht einher, dass verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Aus unserer Sicht ist deshalb zu berücksichtigen, an wen sich der Kulturentwicklungsplan vorrangig wenden soll und ob er Verwaltung, Kulturakteure und/oder die Bürgerschaft adressiert. Auch käme ein einheitliches Gendern der im KEP angestrebten Geschlechtergerechtigkeit zugute. Um den Plan weitläufigeren Interessentenkreisen besser zugänglich zu machen, wäre es denkbar, eine Kurzform zu entwickeln, diese ebenfalls über die Website der Stadt Dresden zu veröffentlichen und einen barrierefreien Zugang sicherzustellen.

Begriffsdefinitionen

Die korrekte Anwendung von Begrifflichkeiten ist Voraussetzung für die Verständlichkeit und Akzeptanz des Plans.

So ergeben sich in den Leitlinien Unschärfen in Definitionen, die sich bis hinein in die Behandlung der einzelnen Sparten ziehen. Begriffe wie Qualität, Exzellenz, Publikumswirksamkeit oder gelungene Öffentlichkeitsarbeit sollten einheitlichen Definitionen folgen, um entsprechende Ziele und Maßnahmen besser verstehen und deuten zu können. 

Auch wäre eine Definition der Ziele und Maßnahmen wichtig, die in den Sparten aufgeführt werden. So erscheinen die im KEP benannten Ziele teilweise eher als Handlungsfelder, während einige Maßnahmen eher Ziele darstellen. Gleichzeitig würde eine genauere Benennung der gewünschten Maßnahmen, also konkrete Vorhaben zur Erreichung der Ziele, den Plan besser an der Praxis ausrichten.

Ziele und Maßnahmen

Die Struktur des Papiers erschwert es aus Sicht des Netzwerks, dass sich die in den Leitlinien beschriebenen Visionen mit den Leit- und Handlungszielen sowie den konkreten Maßnahmen in den einzelnen Sparten konsekutiv verbinden lassen. Dieser Struktur bedürfte es allerdings, um auch die Wirksamkeit der behandelten Ziele zu überprüfen. In den Sparten sollte daher auf die entsprechenden Ziele und Themen eingegangen werden.

Wichtige Zielstellungen, wie die Stärkung kultureller Bildung, zeitgenössischer Kunst, Audience-Development, Internationalisierung/Interkultur, Transkulturalität, Gleichstellung, Diversität, Inklusion, Einbeziehung von Generationen, aktivierende Kulturarbeit, Vermittlung werden entweder teils in eigenen Kapiteln und nochmals in den Sparten oder teilweise gar nicht behandelt. Wir schlagen vor, solche Aspekte im KEP zentral zu stellen und zu behandeln. 

Auch Inklusion, Diversität sowie Internationalisierung sollten im KEP zentrale Bedeutung finden. Darüber hinaus ist eine geschlechtergerechte Besetzung von Leitungspositionen der Kunst- und Kulturinstitutionen ein wünschenswertes Ziel. Nachzudenken wäre in dieser Hinsicht, inwieweit neue Leitungsmodelle in Dresdens Kunstinstitutionen möglich wären, bspw. selbstgewählte Leitungen oder Rotationsprinzipien. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, eine Stärkung künstlerischer Selbstverwaltungsstrukturen zu prüfen (Netzwerke, Initiativen, Verbände).

Wünschenswert wäre zudem die Einbindung des Integrationskonzepts, Stadtentwicklungsplans und des Gleichstellungskonzepts in den KEP.  

Im Zuge der Kulturhauptstadtbewerbung wurden bereits konkrete Zielsetzungen erarbeitet. Diese könnten gleichsam in den Kulturentwicklungsplan einfließen. Eine Einteilung in kurz-, mittel- und langfristige Ziele wäre ebenso hilfreich für die Akteure.

Aus dem Grundtenor des Textes scheint die Vorstellung einer zielgerichteten gesellschaftlichen Aufgabenstellung von Kunst und Kultur zu sprechen. Wir möchten ergänzen, dass wir auch dem ästhetischen und lebensweltlichen Eigenwert von Kunst und Kultur einen großen Stellenwert beimessen.

Akteure

Generell sind sich die Mitglieder des Netzwerks darin einig, dass im KEP keine konkreten Akteure und Träger ohne planerischen Anlass hervorgehoben werden sollten, da dies eine umfassende Nennung erfordern würde. Sinnvoll erschiene eher, die Träger der einzelnen Sparten zu befragen, wie sie zu Inhalten und Zielen des KEP stehen und auf welche Weise sie diese umsetzen wollen.

Gliederung des KEP

Im Kulturentwicklungsplan von 2008 waren sowohl ein kulturpolitisches Leitbild als auch kulturpolitische Leitlinien zu finden. Im jetzigen Entwurf finden sich keinerlei Verweise darauf.

Eine einheitliche Gliederung in Vision, Ziele und Maßnahmen würden dem Plan eine übersichtlichere Struktur sowohl in den Leitlinien als auch den einzelnen Sparten verschaffen. Eine Aufteilung in Problemanalyse und mögliche Lösungswege wäre auch eine gute Gliederungsoption. So könnten sich die Leitlinien noch besser in den einzelnen Sparten wiederfinden. Noch weitergehend würden wir eine Gliederung in Problemanalysen und spartenübergreifende Lösungsoptionen befürworten. Ob dies eine Option für das vorliegende Papier oder aber ein Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Weiterführung sein kann, müssen wir offen lassen.

Weiterentwicklung des KEP

Eine wichtige Frage ist, in welchem Turnus und in welchen dialogischen Partizipationsformaten eine Überarbeitung des KEP, ähnlich der Wirksamkeitsanalyse, durchgeführt werden soll. Wir betrachten den Plan derzeit als Prozess.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie als Download auf dieser Seite.